alstewart.de.tl

2020

Al und Jill haben geheiratet
am 12. September 2020 in Newport Beach, Kalifornien


Herzliche Glückwünsche zur Hochzeit!
Das Foto ist entnommen aus einem Posting von Graham Sutherland in der ASFAB-Facebook-Gruppe


"24 Carrots" wir neu aufgelegt als
3 CD-Box "40th Anniversary Edition"

Ende November 2020 erscheint eine Neuauflage des 1980er-Albums "24 Carrots" anlässlich des 40-jährigen Erscheinungsdatums. Es wird eine 3CD-Box geben, darunter 2 CDs mit bisher unveröffentlichten Aufnahmen. Zum einen die Demo-Sessions aus dem Studio, zum anderen ein Live-Konzert aus 1980 im Hammersmith Odeon, London. Zusätzlich ein illustriertes Booklet mit einem Exklusiv-Interview mit Al Stewart.
Nähere Infos dazu hier.

Später Durchbruch mit "Year Of The Cat"
Al Stewart wird 75

https://www.swr.de/swr1/bw/programm/year-of-the-cat-saenger-al-stewart-feiert-75-geburtstag-100.html


Nicht verbiegen lassen:
Songwriter Al Stewart wird 75
https://www.byte.fm/blog/redaktion/nicht-verbiegen-lassen-songwriter-al-stewart-wird-75-103713/


Al Stewart wird 75



Lieber Al,

zu Deinem 75. Geburtstag am 5. September
wünschen wir Dir alles Gute,
viel Freude, Erfolg und
zahlreiche weitere musikalische Jahre!

Ganz herzlichen Glückwunsch
von Deinen deutschen Fans!


Leere Taschen, aber volle Begeisterung

von Dieter Weber

Am Samstag, den 25. Juli 2020 war es endlich so weit: Ein virtuelles Live-Konzert von Al Stewart mit den Empty Pockets. Dabei traten die Empty Pockets live in der City Winery in Chicago auf, während Al Stewart von zuhause zugeschaltet war und über die Geschichte des Rock&Roll sowie seinen eigenen musikalischen Werdegang erzählte.

Angekündigt war das Ganze unter dem Titel "Stories & Songs", so dass man nur spekulieren konnte, welchen Verlauf der Abend nehmen würde. Trotz der Unsicherheit hatte ich natürlich für 12$ ein Ticket besorgt und damit die Möglichkeit, mich über einen Webbrowser live zuzuschalten. Um es vorweg zu nehmen: Sound und Bild waren 1a, so dass dem Genuss zumindest technisch nichts im Wege stand.



Bereits der Anfang war sehr vielversprechend, als Al ankündigte, die ganze Veranstaltung sei zweigeteilt: Zunächst werde er über die Geschichte des Rock&Roll erzählen, danach komme seine eigene dran. Und es ging gleich los:

Vorbereiter des Rock&Roll in England war der sogenannte Skiffle, ein flotter von Gitarren geprägter Musikstil, der bis 1957 sehr populär war. Der Mann, der ihn populär machte, war Lonnie Donegan, und alles orientierte sich damals an ihm. Wie erfolgreich er damit war, zeigt eine bemerkenswerte Entwicklung: 1950 wurden in England 6000 Gitarren verkauft. Im Jahr 1957 waren es 250000, eine förmliche Explosion. Hier ein Skiffle-Potpourri von Lonnie Donegan auf Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=fOpemAIAmqk (es lohnt sich, die Werbung abzuwarten)

Der Rock&Roll wurde bereits 1954 in Amerika populär, aber es dauerte noch 3-4 Jahre, bis dies auch in England der Fall sein sollte. Schuld daran seien hauptsächlich die Plattenfirmen gewesen, die jeder neuen Richtung zunächst skeptisch gegenüber standen. Einer der ersten Rock&Roll Hits, die auch in England die Charts stürmten, war "Move It" von einem gewissen Harry Webb. Der Sänger ist uns allen bekannt unter seinem späteren Namen Cliff Richard. Dies war auch das erste Stück, das die Empty Pockets live spielten.

Dann ging es weiter mit den Beatles. John Lennon und Paul McCartney hatten bereits Erfahrung als Musiker in einer Skiffle-Band, bevor die Beatles gegründet wurden. Deren Erfolg ist einzigartig. Von den Beatles spielten die Empty Pockets "In My Life", eine Komposition von John Lennon.



Auch Bob Dylan als einer der einflussreichsten Musiker überhaupt durfte natürlich nicht fehlen und damit machte Al den Schwung zu seiner eigenen Karriere. Al hatte damals alle seine Songs im Repertoire. Bevor Dylans Alben in England erschienen, ließ er sich diese bereits aus den USA zuschicken, so dass er immer aktuell war. In seinen Konzerten gibt Al des Öfteren ein Dylan-Stück zum Besten, besonders gern "Love Minus Zero / No Limit", das wir wieder live hören durften.

Ebenfalls sehr großen Einfluss auf Al hatte die Folkbewegung in den 60er Jahren, besonders die Band Fairport Convention. Eines deren bekanntesten Stücke ist "Meet On The Ledge", das auch Al ab und zu zum Besten gibt, und wir bekamen es in der schönen Version der Empty Pockets zu hören.

An dieser Stelle sei erwähnt, dass parallel zum Livestream auch ein Chat mit allen Zuschauern geschaltet war. Dort gab es zahlreiche Beiträge und es war fast genauso interessant, diese zu verfolgen. Zumal viele ASMLer unterwegs waren und Musiker wie Marc Macisso oder Tim Renwick. Ich habe den Chat anschließend kopiert, es sind immerhin 40 Seiten in Word. Am Schluss dieses Berichts werde ich einige Kommentare daraus zitieren.

Als nächstes erzählte Al über seine Zeit mit Paul Simon und dabei natürlich auch eine uns bekannte Geschichte: Paul hatte ihm einmal 2 Lieder vorgespielt und bat Al um seine Meinung. Das eine Lied hieß "Richard Cory", das andere "Homeward Bound". Al meinte, dass ersteres sicher ein Hit würde, das andere solle er wegwerfen. Tja, so kann man sich täuschen. Einer der Chat-Teilnehmer schrieb daraufhin, er habe Al Stewarts Version von "Richard Cory" bei Youtube hochgeladen: https://www.youtube.com/watch?v=FBR601eAeNY&t=130s Ehrlich gesagt bin ich hier auch ganz der Meinung von Al, "Homeward Bound" konnte ich noch nie etwas abgewinnen. 

Einmal traf er sich mit Paul Simon in New York, nachdem dieser dorthin ausgewandert war. Davon handelt sein erster eigener Song an diesem Abend, "In Brooklyn". 
"In Brooklyn" ist aus dem Album "Love Chronicles" und Al bestätigte entsprechende Gerüchte, dass Sandy Denny und Richard Thompson von Fairport Convention auf dem Album mitspielten, und zwar bei allen Stücken außer dem Titelsong. Aus vertraglichen Gründen durften sie aber nicht genannt werden.

Weiter ging es mit einer Geschichte aus der englischen Folk-Szene, die Al in seinem Song "Almost Lucy" verarbeitete. Die Empty Pockets führten uns das in einer wunderschönen Version vor. Und danach meinte die Sängerin, das sei ja fast identisch mit ihrer Lebensgeschichte. Hier eine Version von Michela Vazzana, die der gehörten recht nahe kommt: https://www.youtube.com/watch?v=hNWzMgre3AI

Zum nächsten Song "Roads To Moscow" merkte Al an, dass dieser absolut untypisch für ein erfolgreiches Stück sei. Hierbei handelt es sich um eins meiner Lieblingslieder, nicht nur von Al. Was die Empty Pockets dann daraus machten, war erste Sahne und meiner Meinung nach der Höhepunkt des Abends.

Die folgenden 4 Stücke gehören seit vielen Jahren zum Standard-Repertoire eines Al Stewart Konzerts, so dass ich nicht allzu detailliert darauf eingehen möchte: "Oh Carol" (hier entschuldigte sich der Gitarrist vorab, dass er nicht so gut sei wie Tim Renwick), "Year Of The Cat", "On The Border" und "Broadway Hotel". Allesamt hervorragende Stücke und super interpretiert.

Zum Abschluss folgte dann "Time Passages", was laut Al nicht unbedingt zu seinen Favoriten gehört. Vielleicht deshalb hatten es die Empty Pockets etwas umkomponiert und eine deutlich beschwingtere Version daraus gemacht, die sie als "90s version" ankündigten.



Das ganze Konzert samt Als Geschichten dauerte ziemlich genau 2 Stunden und ich hätte ihm sowie der Band gerne noch viel länger zugehört. Wegen des Zeitversatzes war es bei uns bereits 1 Uhr nachts, als es vorbei war. Ich und wohl auch alle anderen Zuschauer waren hellauf begeistert und hoffen, dass es vielleicht eine Wiederholung oder gar eine Fortsetzung geben wird.

Und jetzt noch einige Kommentare aus dem Chat, aus Gründen des Datenschutes ohne die Namen:

Hello all from covid free new zealand.
Is the wine from Chicago any good?
He keeps saying he shouldn't talk too much, but I don't want him to stop!
I am 12 years old and am your biggest, youngest fan!!!!! I have seen you many times in the Chicago area!!! Cheers!
Al, what's that wine bottle behind you?! Time to uncork it!
YOTC is like comfort food. I can listen to it forever.
I'm liking this format - wasn't sure at first.
But thank God he isn't Dylan - worst voice until Britney Spears.
Given the historical theme of Al's songs, it's not surprising he can tell a fascinating story of the history of his musical era.
No one can tell a story better than Al.
It's the closest we'll get to an Al Stewart biography movie!
Empty Pockets are wonderful. Love Erika.
This show should be on DVD.
It's okay. I hear the sax in my head.
Congrats to Empty Pockets for being so well rehearsed for this online performance...
Al is by far the best lyricist in music, IMO.
Sweetest two hours I've had in months! Thanks Al and the Pockets!
Thank you Al for being a part of my life!
Thank you everyone for brightening up the day! Music matters!