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Die 60er Jahre

Im Swinging London


1962

Geboren 1945 nahe Glasgow, aufgewachsen in Bournemouth. Erste öffentliche Auftritte als Gitarrist der Band „Tony Blackburn & the Sabres“. 1962, mit siebzehn Jahren, entschließt sich Al, die Schule zu schmeißen und Rock-Star zu werden. Ab jetzt tourt er mit diversen Bands durch England und versucht, sich einen Namen zu machen.

1965
    
Umzug nach London. „Ich hatte zwischen 1962 und 1965 in unzähligen Bands gespielt und ich kam nach London, weil ich von der dortigen Folk-Szene fasziniert war. 1963 wollte ich ein Rock-Star werden, aber 1965 schwankte ich zwischen Rock und Folk.“
Er tritt jetzt regelmäßig in „Bunji’s Folk Cellar“ auf. „Ich habe Soho monatelang nicht verlassen und sah kaum Tageslicht, denn sobald die Freitagabend-Vorstellung bei Bunji’s zu Ende war, bin ich rüber zu „Les Cousins“ in der Old Compton Street, wo ich von Mitternacht bis sechs Uhr die Ansagen für Leute wie Paul Simon, Bert Jansch oder Phil Ochs machte.“ Zwischen die Ansagen mogelt Al seine eigenen Auftritte: hauptsächlich Cover-Versionen von Bob Dylan.
„Durch Zufall wohnte ich vier Monate lang Wand an Wand mit Paul Simon. Ich konnte zuhören, wie er Homeward Bound komponierte und ich dachte mir: Sowas kann ich auch.“
In diesen Monaten produziert Paul Simon das erste Album von Jackson C. Frank. Auch Al stößt zu den Studio-Aufnahmen dazu: Auf dem Track „Yellow Walls“ ist er als Gitarrist zu hören.

1966  
 
Mittlerweile komponiert Al auch eigenes Material. Zu seinem Repertoire gehören jetzt Songs wie „Bedsitter Images“ und „Swiss Cottage Manouevres“. Im Juli erscheint „The Elf“, seine erste Single. Die Verkaufszahlen sind bescheiden: Gerade mal 496 Stück gehen über den Ladentisch.
Im Gegensatz dazu sind Al’s Live-Auftritte stets gut besucht: „Es war eine interessante Kombination. Ich meine, ein Teil von mir war für die Gitarrenhelden und ich wollte eine Menge Krach auf der elektrischen Gitarre produzieren – und der andere Teil von mir fing an, Texte zu schreiben, sich mit französischer Literatur und solchen Sachen zu befassen.“

1967
    
Im Oktober veröffentlicht CBS das allererste Al Stewart-Album: BEDSITTER IMAGES. Statt Al’s Gesang nur mit Gitarrenbegleitung zu präsentieren, entschließt sich der Produzent, die Songs mit Orchestermusik zu unterlegen. Al dreißig Jahre später: „Rückblickend war das eine fürchterlich schlechte Idee. Wir hätten keine Streicher auf dieser Platte haben dürfen. Na ja, ich war gerade erst zwanzig.“

1968 
   
Erstmalig tritt Al als Produzent für einen Kollegen in Erscheinung: Es handelt sich um das Album „The Tumbler“ von John Martyn. (Und wer ganz scharf hinhört, kann Al’s Stimme auch im Background-Chor des „Knuckledy Crunch and Slippledee-Slee Song“ hören.)

1969
    
Im Januar erscheint LOVE CHRONICLES. Das Album ist eine einzige Liebeserklärung an seine damalige Freundin Mandi (die auch auf der Cover-Rückseite abgebildet ist). „Mindestens die Hälfte der Songs habe ich für Mandi geschrieben. Der gleichnamige Titelsong fing an als einfaches Statement und wurde dann zu einem achtzehnminütigen Liebeslied.“
Im Dezember kürt das britische Musikmagazin „Melody Maker“ diese Platte zum besten Folk-Album des Jahres.